Iglhaut
Roman
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Beschreibung
Sie hat eine Vorliebe für Whiskey-Cocktails und alte Sozialdemokratinnen, hat schlechte Backenzähne, Geldprobleme und ein Talent für den Umgang mit Holz: Iglhaut, die im Hinterhof eines Münchner Mietshauses ihre Werkstatt unterhält. Die starke, stachelig schöne Iglhaut, die - ohne eigenes Zutun und definitiv gegen ihren Willen - zum Zentrum nachbarschaftlichen Miteinanders wird. Katharina Adlers Iglhaut ist eine Heldin nach Art alter Götter. Aus dem Holz für verlässliche Beziehungen ist sie nicht gemacht, weder in der Liebe noch im Geschäft. Auch ihre Laune: so wandelbar wie das Wetter. Nur ihre Überzeugungen sind bis zur Sturheit gefestigt. Allenfalls für einen Fleisch verachtenden Hund namens Kanzlerin könnte sie sich verbiegen - und vielleicht für den Ex-Liebhaber, den sie in einem Moment der Unachtsamkeit wieder in ihr Leben lässt.Doch dann drängen weitere Wahlverwandte und Geschichten - cholerisch, komisch, ungebeten - in diesen zutiefst menschlichen Roman, einen Roman, der das Leben feiert: ungeschönt, mit allen Widrigkeiten. Sie wohnen nämlich nebenan. 
Pressestimmen
Katharina Adler erzählt vom Geläufigen, aber niemals Banalen: von unerfüllten Kinderwünschen, von der Sehnsucht nach Solidarität jenseits der engen Grenzen einer Paarbeziehung, von den Freuden einer Alpenwanderung und dem billigen Luxus des Atheismus. Sie zählt zu den wenigen Autoren, die im Alleralltäglichsten die Transzendenz zu entdecken und vor allem sprachmächtig zu beschreiben in der Lage sind.Das illustre Hinterhof-Soziotop, das Autorin Katharina Adler rund um "Iglhaut" entstehen lässt, ist ohne Übertreibung: umwerfend."Iglhaut" ist ein Großstadtroman, in dem zwar städtisches Unwohlsein nicht ausgeklammert wird. Aber daraus entsteht trotzdem ein gutes Leben.Darum geht es doch in den Krisen der Gegenwart: Die kleinen Dinge als große zu erkennen. Nicht immer nur weg zu wollen, sondern auch dableiben zu können. Nicht dem materiellen Überschwang zu frönen, sondern mit wenig auszukommen. Sich bescheiden, genügsam sein. Und trotzdem ziemlich dreist. So wie die Iglhaut.Katharina Adler braucht wenig Platz, um Charaktere und Welten zu erschaffen. Sie schafft es spielerisch, Widersprüche noch im selben Satz aufzulösen, und pflegt eine lakonische Eleganz ... »Iglhaut« erzählt auf zauberhafte Weise von einem Frauenleben, das sich gegen die Verhältnisse richtet.Ein herrlicher Roman, der bodenständig bleibt und zugleich beschwingt daherkommt.Mit stilistischer Eleganz und erzählerischem Esprit fängt Katharina Adler die Schönheit des Unspektakulären ein. Sie wirft ein warmes Schlaglicht auf ganz gewöhnliche Leben und bringt sie alle zum Leuchten.Einfach toll!Was sich nicht nach dem Stoff für eine Heldengeschichte anhört, ist dennoch genau das: Mit "Iglhaut" schenkt Katharina Adler der deutschen Literatur eine natürlich coole Figur von Format.Katharina Adler hüllt ihre stachelige Figur in eine so verblüffend einleuchtende Sprache, in einen Sound aus behütender Zärtlichkeit und milder Ironie, dass die Zumutungen des Alltags sich immer wieder verwandeln. Der Tonfall ist alles in "Iglhaut". Er kommt unspektakulär und leicht daher, dass er sowohl zum Amüsement als auch zur Transzendenz taugt.Die große Kunst dieses Romans ist die Machart, der raffinierte Wechsel von allwissend kommentierender Erzählstimme und ausgesprochen witzigen Dialogen, die feine Balance zwischen Tragik und Komik, die konsequent durchgehalten wird. Und nicht zuletzt Katharina Adlers Gespür für Skurrilitäten und prächtige Nebenfiguren ... Gäbe es von dieser Sorte doch mehr.Ein liebevolles Buch.Katharina Adler setzt der bayerischen Heiligenfigur des Grantlers ein feministisch modernisiertes Denkmal.Lange gab’s in der deutschen Literatur keine so charmant stachelige Heldin wie diese: mit ihrem Talent für den Umgang mit Holz und ihrer hölzernen Art im Umgang mit der Welt. Ein Roman, so widerborstig wie liebevoll.Katharina Adler schreibt über wahre Heldinnen mit Kanten und Fehlern, über das, was Menschen eben ausmacht. Ihre Figuren polarisieren und faszinieren. gleichgültig lassen sie einen nie.Ein herrlich turbulenter Roman ... und eine Lektüre, die es in sich hat.Ein furioser zweiter Roman.Eine Ode an das Miteinander und eine Erinnerung, den Alltag zu feiern.Katharina Adler entwirft in ihrem zweiten Roman einen nachbarschaftlichen Mikrokosmos rund um die Schreinerin Iglhaut; in der Sprache manchmal spröde, mit wohltuend trockenem Humor und einem ganz eigenen Charme, dem man sich im Laufe der Lektüre kaum entziehen kann.
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Autorenportrait
Katharina Adler wurde 1980 in München geboren, wo sie nach Stationen in Leipzig und Berlin heute wieder lebt. Mit ihrem viel beachteten Debüt, 'Ida', war sie unter anderem für den Alfred-Döblin-Preis, den Klaus-Michael Kühne-Preis und den ZDF-aspekte-Literaturpreis nominiert. 2019 wurde sie mit dem Bayerischen Kunstförderpreis, 2020 mit dem Premio Letterario Adei-Wizo ausgezeichnet. 'Iglhaut' (2022) ist ihr zweiter Roman.
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Iglhaut

Die Handlung spielt in einem Münchner Mietshaus und erzählt von einer skurrilen Hinterhofnachbarschaft. Die Menschen, die wir kennenlernen, sind Durchschnittstypen ohne soziale Perspektive, die miteinander leben und arbeiten. Adler lässt dabei verschiedene Sprachmilieus aufeinanderprallen, verbunden durch eine elegante Erzählstimme. Im Mittelpunkt steht Iglhaut, eine höchst eigenwillige Frau, die im Hinterhof ihre Tischlerwerkstatt betreibt. Doch der Hinterhof ist kein Idyll und so erzählt der Roman von den Herausforderungen der Gegenwart und den gesellschaftlichen Zumutungen. Es geht um ein solidarisches Netzwerk aus Geben und Nehmen. Ein bodenständiger und zugleich beschwingter Roman.

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